Zu dir rufe ich, HERR; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind vertrocknet. Joel, 1,19-20
Der Ruf des Propheten Joel war zu seiner Zeit richtig und wäre es auch heute im Blick auf die Nöte und Katastrophen unserer Zeit. Er ruft die Priester auf ein Trauergewand anzuziehen und zu fasten. Der Gott Israels soll angerufen werden, denn allein von ihm erwartet Joel Hilfe für die Not des Volkes. Die Not des Volkes ist groß und der Aufruf des Propheten ist eindeutig. Die Priester sollen vorangehen und dem Volk den Weg zum Herrn zeigen, weil sie wissen, dass von dort Hilfe kommt. Diesen Auftrag haben wir bis heute, wenn wir die Not in unserem Land und in den Völkern dieser Erde sehen. Trotzdem ist es wichtig, dass unser Blick nicht zu oft auf die Probleme und Krisenherde dieser Welt gerichtet ist, weil unsere Seele nur eine begrenzte Menge von Not ertragen kann und wir nicht für alle Menschen und Länder der Erde verantwortlich sein können. Auch hier kommt es auf die Dosis an, sonst besteht die Gefahr, dass wir das Gute und Schöne dieser Welt nicht mehr sehen können. Ich wünsche uns, dass wir ausgewogen bleiben können und uns die Lebensfreude, die uns Gott jeden Tag neu schenkt, erhalten bleibt.